August Ravenstein (1809-1881)
Es geschah um das Jahr 1860, als sich die ersten Taunuswanderer dem Frankfurter
Turnvater und Verleger August Ravenstein anschlossen.
Bei einer nun schon zur Gewohnheit gewordenen Feldbergbegehung im Jahr 1868
verband er damit den Aufruf zur Gründung eines Vereins.
An einem kalten Wintertag , dem 5. Januar, fanden sich 21 Wanderfreunde in früher
Morgenstunde zusammen, um mit der 1860 eröffneten Homburger Eisenbahn nach
Oberursel zu gelangen und von hier den Feldberg zu erwandern. Auf dem 880 Meter
hohen Gipfel wurde gemeinsam mit dem damals fast Sechzigjährigen der Taunusklub
gegründet.
Viele Jahrzehnte lang gehörten die Wanderkarten der seit 1830 bestehenden Ravenstein
Geographischen Verlagsanstalt und Druckerei zu den Standardwerken auf diesem Gebiet.
Der Taunusklub Oberursel widmete eine erste Ravensteinhütte am Borkenberg bereits
1900 seinem Andenken. Heute trägt die Schutzhütte in der Nähe des Franzosenecks
seinen Namen (Rundwanderweg R1).
August Ravenstein
Fritz Emminghaus (1814-1872)
Der leidenschaftliche Taunusfreund Fritz Emminghaus stammte aus Usingen.
Er war Zeitungsredakteur, Bibliothekar und Schriftsteller und kam weit in der
Welt umher. Er war wesentlich am Zustandekommen der Feldbergfeste und
den Bestrebungen beteiligt, ein Gebäude auf dem Großen Feldberg zu errichten.
So schlug er schon 1842 vor, auf den Feldberg einen Turm zu bauen.
Weitere Verdienst erwarb er sich als Förderer kultureller Bestrebungen im
Hintertaunus.
Franzoseneck
Die Wegkreuzung an der Ravenstein-Hütte soll 1919 bis 1924 ein
französicher Besatzungsposten des damaligen "Mainzer Brückenkopfs" gewesen sein.
Eine andere Deutung geht von der Nähe zu den Custine-Schanzen aus, die von
französichen Truppen im ersten Koalitionskrieg von 1792 errichtet wurden.
Lindenbäumchen
Das Lindenbäumchen ist im Gegensatz zu seinem Namen eine stattliche Linde,
ein Naturdenkmal mit einem geschätzten Alter von 500 Jahren.
Sie steht im Mittelstedter Feld in der Nähe des jungen Dornbachs und soll die
Gerichtslinde des untergegangenen Ortes Mittelstedten gewesen sein.
Hier wurde auf Initiative des Taunusklubs 1878 Oberursel e. V. am 10. November
1986 ein zweiter Lindenbaum gepflanzt.
Schillerturm
Der ehemalige Schillerturm in Oberursel hat eine bemerkenswerte Vorgeschichte. Ein in
Sachsenhausen lagernder demontierter eiserner Aussichtsturm stammte von einer
Gewerbeausstellung im Großherzogtum Hessen, wo er als besondere Attraktion
gedient hatte.
Auf verschlungenen Wegen gelangte er schließlich nach Oberursel und soll 3.400 Mark gekostet
haben. Er wurde nach Genehmigung und mit Unterstützung der Gemeinde oberhalb der Stadt
auf einem aus Bruchsteinen gmauerten geschosshohen Unterbau aufgestellt.
Seine Einweihung und Namensgebung fand am 7. und 9. Mai 1905 aus Anlaß des 100.
Todestages von Friedrich von Schiller statt.
Leider mußte der Taunusklub Oberursel wegen der hohen Instandhaltungskosten den Turm
1907 der Stadt übergeben. Seit 1964 steht nur noch der gemauerte Unterbau.
Wandererdenkmal
Das Wandererdenkmal am Marktplatz 1 trägt das Datum 1. Juli 1937. An diesem Tag wurde es im
Rahmen des "Oberurseler Heimattages" enthüllt. Mit ihm erhielt Oberursel als erste - und
womöglich einzige - Stadt in Deutschland einen Gedenkstein für die deutsche Wanderbewegung.
So wie man die Veranstaltung, vorsichtig gesagt, ganz im Stil jener Epoche sehen muss, ist das
Wandererrelief, jedoch von seinem Schöpfer, dem Oberurseler Künstler Harold Winter (1887-1969),
in einer Weise gestaltet worden, die bis heute alle Zeitläufe überstanden hat.
Es erinnert zu Recht an die aktive Wanderbewegung in Oberursel und seinen Beinamen "Tor zum
Taunus".
Hohemark (auch Hohe Mark)
Dieses ursprünglich umfangreiche Waldgebiet war eine mittelalterliche Waldgenossenschaft.
Es liegt südlich des Limesverlaufs und wurde östlich durch die Seulberger Mark, westlich von
der Cronberger Mark begrenzt.
"Auf der Au vor Oberursel" (Gedenkstein in der Anlage neben der heutigen Adenauerallee)
fanden viele Jahrhunderte lang Märkergedinge statt, ein Treffen, auf dem die Märker aus
dreißig Ortschaften zwischen Nidda und den Weiltalorten die Bewirtschaftung des Waldes
regelten.
Im Jahr 1813 wurde die Hohe Mark aus Gemeinschaftswald in Staats- und Gemeindewald
umgewandelt.
Frankfurter Lokalbahn - Taunusbahn - U-Bahn
Die Lokalbahnstrecke vom Oberurseler Bahnhof zur Hohemark war ursprünglich nur als
Güterbahn für die zahlreichen Industriebetriebe im oberen Urselbachtal geplant.
Gleichwohl wurde der Personenverkehr bereits kurz nach der Fertigstellung am 1.
November 1899 eröffnet. Es dauerte jedoch noch fast zehn Jahre bis die Verbindung
Oberursel-Heddernheim hergestellt war, ein weiteres Jahr nahm die Elektrifizierung
in Anspruch.
Dank der nunmehr direkten Verbindung zur Frankfurter Straßenbahn nahm der Ausflugs- u
nd Touristenverkehr ständig zu.
Die Endhaltestelle Hohemark ist seither Ausgangspunkt für vielfältige Wanderungen im
Taunus.
Die damalige Linie 24 wurde bald liebevoll "Taunusbahn" genannt. Heute stellt die U-Bahnlinie
U3 die Verbindung zum Schnellbahnnetz des Frankfurter Raumes her.